Auf dem Kölner Heumarkt haben am 09. Juni 2010 etwa 40 Demonstrant/innen gegen die Todesstrafe durch Steinigung in der Islamischen Republik Iran protestiert.
Aufgerufen hatte ein Bündnis aus der Anti-Steinigungsgruppe, dem Center der Kurdischen Frauen in Köln e.V., dem Iranisch-Deutschen Frauenverein Köln e.V., dem Talash Verein für die Unterstützung des Kampfes des iranischen Volks – Köln, sowie die Iranischen unabhängigen Studenten und Jugend.
Als Protestform wurde ein Infostand mit Redebeiträgen gewählt, wobei das Bündnis bewusst bunte Fahnen mitgebracht hatte, um der national-religiösen Grünen Welle eine farbenfrohe Vielfalt entgegen zu halten. Dazu kamen einige Anarchist/innen, die mit schwarz-roten Fahnen den Protest gegen den islamischen Staatsterror unterstützten.
Anlass für die Kundgebung ist die drohende Steinigung von Frau Mohamadi, die wegen angeblichem Ehebruch zum Tode verurteilt wurde. Menschenrechtsgruppen schätzen, dass momentan mindestens 11 weitere Steinigungen geplant sind. Wie die Veranstalter/innen mitteilten, sitzt die zweifachen Mutter seit vier Jahren im Knast, obwohl die Anschuldigungen gegen sie nicht bewiesen wurden.
Das islamische Regime unter Präsident Ahmadinejad geht gegen die wachsende Opposition mit zahlreichen Verhaftungen, Hinrichtungen und Folter (u.a. Peitschenhiebe), sowie schärferen Strafen, wie bis zu dreijährige Haftstrafen für Abweichungen von Kleidervorschriften vor. Zu der Repression des Staates und seiner „Revolutionswächter“ gehört auch die besonders grausame Hinrichtung durch öffentliche Steinigung, die das alltägliche Leben der Iraner/innen überschattet.
Am 11. Juli wird ein iranisches Gericht über ein Gnadengesuch von Sakineh Mohamadi entscheiden, weshalb es in zahlreichen Städten Proteste gab.
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